Mein Ziel war es die Kurzwellenbänder von 1 - 30 MHz für meinen Standort zu überwachen. Insbesondere die digitalen Betriebsarten, JT65, PSK, etc. waren für mich interessant. Hierfür wollte ich eine Empfangsantenne ohne großen Aufwand aufbauen. Die Wahl fiel auf die Mini-Whip von PA0RDT. Über die Mini-Whip wurde schon viel veröffentlicht. Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte ist auf der Webseite von DL4ZAO gut aufgehoben. Ich beschreibe hier meinen praktischen Aufbau und die Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe. Es geht hier also nicht um Messergebnisse in dB, sondern um meine "gefühlten" Beobachtungen.
Aufgebaut habe ich die Mini-Whip, wie in dem Bild zu sehen, nach der Beschreibung von PA0RDT auf einer einseitig kupferkaschierten Leiterplatte, die mit einem Fräser entsprechend unterteilt wurde. Der Einbau der Platine erfolgte in eine kleine Gewürzdose aus Plastik. Als Wetterschutz für den BNC-Anschluss nutzte ich ein oberen Teil einer Getränkeflasche. Die Fernspeisung kam in ein kleines Alugehäuse. Einen Tipp zum verbesserten Empfang auf 15m und 10m durch einfügen einer 10uH Spule fand ich bei DL1DBC.
Erste Empfangsversuche ohne jegliche Erdung brachten, ob 2m über der Erde und am 10m Schiebemast nur sehr mäßigen Erfolg. Die Mini-Whip empfängt nicht nur über ihre kleine Platinen-Antenne, sondern auch über die Abschirmung des Koax-Kabels. Eine Erdung des Koaxkabels mittels eines Kreuzerders am Fusspunkt des Antennenmastes brachte schon eine erste Besserung. Zur Unterdrückung von Mantelwellen wurde zusätzlich im Shack direkt vor der Fernspeisung eine Mantelwellensperre eingebaut, das brachte den "Durchbruch". Von 160m - 40m war der Empfang von JT65-Signalen vergleichbar mit meiner angepassten 20m horizontalen Drahtantenne. Der 15m- und 10m-Empfang war im Vergleich mit meiner angepassten 5/8 Lambda Vertikal-Antenne um 1-2 "Klassen" schlechter. Eine zweite Mantelwellensperre schützte die Mini-Whip vor Störungen von "hinten" gegen Einstrahlungen auf die Koax-Leitung.
Der Aufbau erfolgte über einem Blechdach eines Holzunterstandes auf einem 2m langen Wasserrohr als Mast. Das Blechdach dient als "Gegengewicht". Zusätzlich wurde ein 1,5m langer Kreuzerder eingeschlagen und mit dem Mast und dem Blechdach, sowie der Koaxabschirmung verbunden. Die Mini-Whip wurde mit dem Koaxkabel mit einer Mantelwellensperre am Mastfuß verbunden. Hinter der Mantelwellensperre erfolgte die Erdung der Koaxabschirmung. Von hier aus geht das Koaxkabel dann freischwebend zum Shack, wo das Koaxkabel an eine zweite Mantelwellensperre angeschlossen wurde. Dahinter folgt die Fernspeisung und dann der RX (RTL-SDR-Stick). Ich habe das im Folgenden mit ein paar Bildern dokumentiert.